Das Heimat- u. Trachtenmuseum Thierhaupten finden Sie in der
Herzog-Tassilo-Straße 34.
Wegen Renovierung ist unser Heimatmuseum das ganze Jahr 2022 bis
Herbst des Jahres 2023 geschlossen.
Im Herbst 2023 (September ) werden wir auf 50 Jahre Heimatmuseum zurückblicken
und dies mit einem kleinen Fest feiern. Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Bei unserer Herbstversammlung 2022 wurde ein "neuer" Museumswart gewählt:
Monika Schnelzer
Unser Museum zeigt Wohnen und Leben in früherer Zeit.
Die geräumige Stube war Mittelpunkt der Familie. Kachelofen, Sofa und die lange Eckbank schufen eine gemütliche Wohnatmosphäre und ermöglichten Tätigkeiten wie Nähen, Spinnen, Basteln und Spielen an
den langen Winterabenden. Die Küche war das Reich der Bäuerin. Hier war gleichsam das Versorgungszentrum für alle Hausbewohner. In diesem Raum wurde das Essen zubereitet (Anrichte), gekocht und
gebacken, auch mit Wasser und Wärme wurde alles von der Küche aus versorgt (Pumpbrunnen). Der Kachelofen wurde ebenfalls von der Küche aus geheizt, damit die Stube sauber blieb. Desgleichen diente
die Küche zur Futterbereitung für Ferkel und Kälber (Zentrifuge, Kartoffeltopf).
Die übrigen Zimmer brauchte man als Schlafräume. Dies waren: die Schlafkammer der Eltern, die Hinterkammer und das Dachstüberl auf dem Speicher. Der restliche Dachraum wurde als Lagerplatz für das Getreide verwendet.
Ein Bauernhof in mittlerer Größe –etwa 30 Tagwerk- versorgte die Familie vollständig. Auf dem Hof war alles da, was man zum Leben brauchte, wie Milch, Eier, Fleisch.
Auf den Feldern wuchs das Getreide für Brot und Backwerk. Der meist großflächige Hausgarten wurde damals hauptsächlich zum Gemüse- und Obstanbau benutzt. Die Hühner fanden hier Auslauf. Man hielt
Geflügel, Schweine, Schafe und Rinder. Flachs und Schafwolle für Leinen und Wollsachen, die Bettfedern und das Stroh für den Strohsack waren Eigenprodukte.
Nur ganz wenige Dinge wie Salz, Zucker, Essig und ein paar Stück Kernseife und „s`Schlachtgwürz“ holte man sich beim Krämer.
Alle Gerätschaften, die zur Feldbestellung gebraucht wurden, sind in der früheren Schlafkammer zu sehen; die Erntegeräte und die Windmühle zur Getreidereinigung sind im Dachraum
untergebracht.
Angebaut am Wohnhaus befindet sich das „Austragshäuserl“. Es diente den Großeltern als Schlafstube, da der Wohnraum im Haus für drei Generationen sehr beengt war. Es
ermöglichte dem Senior einem kleinen Nebenverdienst nachzugehen, um zum Beispiel Schuhe zu reparieren.
Andreas Guggenberger war es beim Einrichten des Museums wichtig, dass der Besucher Gegenstände und Einrichtungen betrachten kann, die in früherer Zeit auf dem Bauernhof
üblich und zum täglichen Leben notwendig waren. Er soll sich in das Landleben vor über einhundert Jahren hinein versetzen können.
Das Gebäude unseres Heimatmuseums gehört zu den ältesten in Thierhaupten.
Nach einer Brandkatastrophe vom 26. Mai 1719, wo ein Drittel der Anwesen des Dorfes und die Pfarrkirche Sankt Georg den Flammen zum Opfer fiel, war auch der Vorgängerbau des heutigen Museums verwüstet worden. Der damalige Abt des Klosters Benedikt Cherle hatte Baumaterial kurzfistig zur Verfügung gestellt, um der betroffenen Bevölkerung unter die Arme zu greifen, ihre Häuser und Hofstätten wieder aufzubauen.
Damit gründet unser Heimatmuseum bis zum heutigen Tag auf Steinen, die eigentlich für Renovierung und Neubau des Klosters vorgesehen waren. Wenn man heute das schmucke Gebäude an der Herzog-Tassilo-Straße sieht und betritt, sollte man auch an die Fürsorge eines Kirchenmanns denken, der für seine Dorfgemeinschaft ein gutes Herz hatte.
Austragshäuserl
Schusterwerkstatt
Bauernpaar in traditioneller Tracht
Stube
Küche mit verschiedenen Arbeitsgeräten
Herd
Stube mit Kachelofen und Nähmaschine
Himmelbett